Um gegenüber der Arbeit mit einem summarischen Stundenverrechnungssatz gerechter kalkulieren zu können, gibt es eine Technik, um kostenstellenbezogen einzelne Stundenverrechnungssätze zu ermitteln.

Dazu werden die jährlichen Beträge der einzelnen Kostenarten in einer Tabellenmatrix auf die Kostenstellen  verteilt. Etwas spekulativ, aber sehr wirksam ist die verschlüsselte Zuordnung von Kosten, die nicht messbar an den Kostenstellen entstehen. Beispiel: während des Urlaubs wird nan den Kostenstellen gearbeitet. Die Kosten (Urlaubsentgelt) müssen aber wie alle anderen Kostenarten auch in den Stundenverrechnungsarten für die Kostenstellen berücksichtigt werden.

Das Entwickeln und Anwenden geeigneter Schlüssel verlangt etwas Phantasie.

Erstes Gebot bei all dem ist wie immer: es dürfen keine Kosten vergessen werden und keine Kosten mehrfach berücksichtigt werden.

Grundlagen für die Kalkulation der Kosten sind

  • eine Konstruktionszeichnung oder
  • eine überschlägige Ermittlung der Materialien
  • Kenntnisse über Verschnitt bzw. Mehrverbrauch aus Nachkalkulationen von Referenzaufträgen und
  • eine überschlägige Ermittlung der Fertigungsabläufe.


Zur differenzierten Ermittlung der Fertigungskosten siehe Kaptel "Fensterfertigung":

https://moodle.esfl.de/course/view.php?id=3028#section-1

Beim Berechnen der Materialkosten ist es wichtig, nicht nur die im Werkstück verbauten Fertigmengen zu berücksichtigen, sondern das tatsächlich für den Auftrag verbrauchte Material. Man spricht dann von der Rohmenge.

Die Differenz zwischen Roh- und Ferigmenge heißt bei Holz und Holzwerkstoffen Schnittverlust oder "Verschnitt".

Um bei der Kalkulation von Aufträgen sinnvolle Verschnittmengen schätzen zu können, sind die Bedingungen und Einflüsse auf den Schnittverlust sorgfältig zu analysieren, so dass damit die Rohmengen ermittelt werden können. Sehr komfortabel ist das Rechnen mit prozentualen Verschnittsätzen.

Die Aufgabe von Holztechniker*innen besteht in diesen Zusammenhang darin, aus Nachkalkulationen von Verbrauchsmengen nachvollziehbare Verschnittsätze zu bestimmen, damit diese für zukünftige -vergleichbare- Aufträge zur Verfügung stehen.

Siehe dazu bitte Kapitel 10 im Kostenrechnen-Buch.